Mittwoch, 3. März 2021

Immanenz und Immersion

Heute möchte ich über Immanenz und Immersion reden.

Hardware- und Spielehersteller prahlen mit "immersiven Erlebnissen" und sonstigem Budenzauber. Wie entsteht Immersion? Kann ein Hardwarehersteller diese herstellen? Ich wage es zu bezweifeln.

Ich zitiere:

1. PHYSIK

Einbetten eines Objekts in eine Flüssigkeit mit besonderen lichtbrechenden Eigenschaften (zur Untersuchung von Kristallformen und in der Mikroskopie)

2. ASTRONOMIE

Eintritt eines Himmelskörpers in den Schatten eines anderen

Und, die relevanteste Definition:

3. EDV

Eintauchen in eine virtuelle Umgebung

Es geht um das Eintauchen, verschwinden. Hardware hat keine Seele, stellt dar, gibt wieder. Die Immersion kann also nicht daher kommen.

Beispiel: Wird Day of the Tentacle besser oder schlechter durch ein Remake?


Meine Antwort lautet nein. Natürlich erfreue ich mich an neuer Grafik, die Immersion ist jedoch immer an das Original geknüpft.


Bleibt also der Spielehersteller. Wie errreicht er die Immersion? Durch Grafik, Sound? Ja, auch.
Beispiel: Wird Quake 1 besser durch 3Dfx?


Ein klares "Jein". Die Geschwindigkeit, die Nagelpistole, Munition mit NiN-Aufdruck. Zugegeben, das NiN konnte man nicht lesen. Und ja, NATÜRLICH wurde es durch 3Dfx ein vollkommen neues Spieleerlebnis.
Plot Twist: Quake habe ich nie als besonders immersiv empfunden. Du rennst rum, tötest alles (ja, alles), stirbst.

Wie erreicht der Hersteller es also? Durch Inhalt. Herz. Gefühle. In welchem Spiel habt ihr geweint?

Für diese Frage muss ich nachdenken. Lachen? Ja, viele. Aber geweint? Nicht weil ein Item verschwindet. Ich muss diese Antwort schuldig bleiben.

Was hat das mit Immanenz zu tun? Ein immersives Spieleerlebnis in einer virtuellen Welt erzeugt sie. Die Immersion wohnt allem inne. Das Spiel durchdringt die Gedanken, der erste Gedanke beim Aufwachen.

Ihr habt ein Tetris gedacht? Ja, Tetris ist ein gutes Beispiel - für Immersion, Immanenz.