Montag, 18. April 2016

Ze enemy is wiikend.

Ein Spiel, was mir viel Lebenszeit geraubt hat, ist Enemy Territory. Aufbauend auf der Engine von Return to Castle Wolfenstein ist dieser Taktikshooter einzigartig. Es gibt fünf Klassen - Engineer ("I'm constructing."), Medic ("I need a medic!"), Field Ops ("I need ammo!"), Covert Ops ("Enemy in disguise!") und Soldier.


Jede Karte hat ein Ziel, in der Regel spielen die Nazis gegen die Zeit und die Amerikaner müssen ein Ziel erreichen. Die Ziele sind sehr unterschiedlich - Goldraub, Rail Gun abfeuern, diverse Dinge in die Luft jagen.


Der spannendste Modus ist Campaign, hierbei werden mehrere Karten zu einer Kampagne zusammengestellt. Die Erfahrungspunkte werden auf drei verschiedene Attribute verteilt - Battle Sense, Light Weapons und die jeweiligen Klassenlevels - und nach der Campaign zurückgesetzt. Der Spieler kann beliebig viele Klassen "hochspielen" und so fast unbesiegbar werden, wenn er den Waffenbonus, die Lebensenergie und der Battle Sense maximiert sind.



Ist der Spieler am Anfang noch recht schwachbrüstig, wird er durch Benutzen seiner Klassenfähigkeiten, Kills oder taktischem Verhalten nach und nach besser. Klaut zum Beispiel ein Covert Ops oft genug den Gegner die Uniform, snipert oder sprengt Dinge in die Luft, kann dieser öfter seine Zusatzitems einsetzen. Die Klassenfähigkeiten - Dynamit und Minen setzen beim Engineer sowie Dinge reparieren, Wiederbelebung und Medipacks verteilen beim Medic, Luftschläge anordern sowie Munition verteilen beim Field Ops, als Gegner verkleiden (und gegnerische Türen öffnen) beim Covert Ops - können nur eingesetzt werden, wenn der Spieler genügend Spezial-Energie hat, der Balken lädt sich nach einer Weile wieder auf. Der Medic kann sich ab der vierten Stufe Adrenalin spritzen, der Engineer Explosionen besser überstehen und der Field Ops Spione schneller erkennen. Der Soldier - die einzige Klasse mit Zugang zu schweren Waffen - kann neben der schweren Waffe eine MG statt einer Pistole tragen.



Die Originalkarten (Siwa Oasis, Seawall Battery, Gold Rush, Würzburg Radar, Rail Gun und Fuel Dump) sind perfekt ausbalanciert und machen auch nach der 1000. Wiederholung Spaß.

Typischer Dialog: "Ze enemy is wiikend!" - "Affirmative!" - "Enemy in disguise!"

Das Spiel kann kostenlos heruntergeladen werden, mit ET Legacy gibt es eine aktualisierte Version ohne Punkbuster Support (wird auf vielen Servern nicht mehr zwingend verlangt). Mit ET Quake Wars gibt es einen (miserablen) Nachfolger. Das Spiel wurde durch unzählige Mods, Maps, Bots und neuerdings "XP Safe" (Spieler behält erspielte XP auf dem jeweiligen Server) erweitert und hat auch heute noch eine kleine Community.

Dienstag, 29. März 2016

Willst du wirklich ein Held sein?

Sierra schuf mit Heroe's Quest (später Quest for Glory) ein episches Adventure-Rollenspiel mit viel Humor und Spieltiefe. War das erste Spiel noch relativ eindimensional, wird es spätestens im dritten Spiel tiefsinnig.



Die drei Klassen des ersten Teils - Dieb, Magier, Kämpfer - werden durch den Paladin ergänzt. Nettes Feature ist die Möglichkeit, ein Savegame vom Ende eines Spiels in die nächsten Teile zu importieren. So kann man nicht nur Rätsel auf Wegen lösen, die anderen Spielern verschlossen bleiben, man kann auch Zaubersprüche übernehmen, die es für neue Spieler nicht gibt.

Mit dieser Option lassen sich klauende, zaubernde Kämpfer erstellen. In meinen Augen ist der dritte Teil am schönsten, dicht gefolgt vom vierten.


Der feine Humor sucht seinesgleichen. In der Savanne des dritten Teils sollte man Nashörner aus dem Weg gehen:


Feinden, denen man nicht gewachsen ist, kann man davonrennen:


Die wunderschönen Grafiken wirken auch heute noch. Tag und Nacht wechseln sich ab:


Nur manchmal wirken die Sprites etwas unbeholfen:


Wer diese Spiele spielen möchte, findet sie recht günstig bei GOG.com.

Freitag, 25. März 2016

Niederschlag

Fallout 2. Was für ein Spiel!
Es ist todernst. Witzig. Open World. Man kann eine Boxerkarriere starten, zur Mafia gehen, zur Tötungsmaschine werden.



Es warten Raiders, Hunde, Mutanten und ganz Nordamerika. Dank Auto kein Problem, im Kofferraum lässt sich alles sammeln vom Speer bis zur Minigun.
Das beste Spiel der Reihe ist 2, dann 1, dann 3, dann 4 und zuguterletzt Tactics. Und 2.134 T scheint laut Google eine Rolle in der Thermodynamik (sic!) zu spielen.
Also: Get Ready! Und denkt dran: War never changes.

Divide et impera

Wie ist das eigentlich, ärgert der Computer sich wenn ich nicht das mache was ich soll?
Wenn ich die Straße abreiße obwohl Gegenstände drauf liegen? Eine Eselsfarm baue obwohl ich keine brauche?
Oder wenn ich die Karte erst beende wenn alle Hütten des Gegners brennen?

Das Spiel Siedler 2 war schon damals eine Augenweide:

Mit der Jubiläums-Edition zum 10-jährigen Geburtstag wurde alles noch einmal aufgehübscht, die Zoom-Funktion macht nun noch mehr Spaß:


Special Effects wie Tag und Nacht oder Lava machen das Spiel zur Augenweide und bringen schwachbrüstige Netbooks zum Schwitzen (für Sie getestet):


Und ja, natürlich macht es Spaß die ganze Karte blau zu färben. Wenn man genug Zeit hat...

Das Spiel kann bei GOG.com erworben werden.


Transzendenz

Was fehlt den Spielen heute? Transzendenz.

Was bedeutet das? Früher, ganz früher flogen eckige Pixel über die Mattscheibe. Später gab es Tastaturen. Man tippte Befehle ein und freute sich, wenn die Figur das machte was sie sollte.

Später verbesserten sich die Parser - wie zum Beispiel bei den Remakes der alten Sierra-Titel. Doch was hat das mit Transzendenz zu tun?

In modernen Spielen wird man dauernd gespawnt, upgegraded und gepimpt. Früher konnte man froh sein, wenn man die karge Realität im Spiel mit einem blauen Auge überlebte. Wer zu viel arbeitete endete nicht selten auf dem Friedhof:


Manchmal hatte man auch Glück.


Doch meist war man mit Diskettenwechseln beschäftigt.