Mit Civilization III schuf Sid Meier einen Meilenstein des rundenbasierten Strategiespiels. Die Unstimmigkeiten der ersten Teile wurden ausgemerzt, der Tech Tree ausbalanciert, neue Spielmodi wurden eingeführt.
Der Spieler startet mit einem Bautrupp, einem Siedler und je nach Nation mit einem Späher. Anfänglich baut man Städte auf, bildet Einheiten aus und baut einfache Gebäude. Später kommen Weltwunder, die einem Vorteile bieten - wie Mauern in jeder Stadt, erhöhte Bildung, erhöhte Sichtweite von Einheiten.
Sind Gebiete noch nicht erforscht, liegt Kriegsnebel darüber - Barbarendörfer erscheinen zufällig, auch wenn die Gebiete bereits davon befreit wurden.
Der Tech Tree umfasst Technologien, die für das Fortschreiten erforderlich sind sowie optionale. Der Spieler muss also nicht alle Technologien erforschen, um in ein neues Zeitalter aufzubrechen. Durch Tausch mit anderen Zivilisationen kann er fehlende Technologien erhalten. Bestimmte Schlüsseltechnologien machen Weltwunder oder Errungenschaften obsolet, z. B. wird das Wunder, das in jeder Stadt Tempel errichten im späteren Spielverlauf obsolet.
Je nachdem, wie viel Prozent der Einnahmen der Spieler in die Forschung steckt, wird eine Technologie schneller oder langsamer erforscht, weiterhin benötigt ein weniger fortgeschrittener Spieler länger, um eine Technologie zu erforschen - vor allem, wenn diese besonders fortschrittlich ist.
Durch Bauwerke, die Kulturpunkte generieren, werden die bewirtschaftbaren Felder einer Stadt erweitert, ebenso die Stadtgrenzen. Eine Stadt kann zwar nur maximal 19 Felder bewirtschaften, bei Städten mit viel Kultur können die Stadtgrenzen jedoch weit darüber hinaus erweitert werden. Hierdurch können auch Ressourcen, die weiter entfernt sind, erlangt werden.
Es gibt Ressourcen, die für Einheiten oder Geländeerweiterungen benötigt werden, und Luxusgüter, die Einfluss auf die Bevölkerung haben. Überschüssige Ressourcen können ebenso getauscht werden.
Ist eine Ressource nicht verfügbar, kann der Spieler nur die nächstniedrigere Einheit bauen. Diese können dann im Nachhinein aktualisiert werden, so wird aus einem Speerkämpfer eine mittelalterliche Infanterie, später ein Musketier bis hin zu modernen Panzern.
Einheiten haben je nach Erfahrung unterschiedliche Trefferpunkte und Eigenschaften, die zum Beispiel einen Rückzug aus dem aktuellen Gefecht erlauben. Erlangt der Spieler eine Elite-Einheit, hat er die Chance auf eine Armee, in der drei, später vier Einheiten zu einem Verbund zusammengefasst werden können. Dieser Verbund erhält zusätzlich einen Bewegungspunkt.
Bauen der Spieler oder Verbündete Straßen und später Eisenbahnschienen, können Einheiten sich schneller bewegen. Mit Eisenbahnen können Einheiten in einem Zug ohne Verlust von Bewegungspunkten beliebig weit laufen, schnell kann es für den Spieler oder Gegner gefährlich werden, wenn alle Einheiten sich auf Städte zubewegen können.
Ziele des Spiels sind unterschiedlich - neben der höchsten Wertung können weitere Siegbedingungen definiert werden - wie etwa diplomatischer Sieg, Eroberung oder die Besiedelung des Weltraums.
Ich persönlich finde Civilization III den Teil mit dem höchsten Langzeitspaß. Der vierte Teil war einigermaßen gelungen, der schwache fünfte Teil ist zu schwerfällig und langweilig auf Dauer. Einzig Call to Power kann noch überzeugen. Der Computergegner ist zickig und verzeiht nur schwer - nur wenn man ihn mit Geschenken überhäuft wird er milde gestimmt.
Sehr reizvoll sind auch die Allianzen, wie oft passiert dem Spieler, dass eine Allianz übersehen wird. Die Folge sind meist Jahrhunderte währende Konflikte, die kaskadenartig ausgelöst werden. Die Gegner greifen den Aggressor an, sobald die Einheit eines Alliierten attackiert wird. Dies kann man auch für die eigenen Ziele verwenden, indem man Allianzen schließt und dann einem Gegner den Krieg erklärt - nachdem dieser sich wehrt, wird er von allen anderen überrannt.
Das Spiel inklusive den Addons Play the World und Conquests ist erhältlich auf Steam. Conquests bietet noch Missionen mit Storyline von der Steinzeit bis zur Neuzeit.