Freitag, 19. Januar 2018

Civilization III

Mit Civilization III schuf Sid Meier einen Meilenstein des rundenbasierten Strategiespiels. Die Unstimmigkeiten der ersten Teile wurden ausgemerzt, der Tech Tree ausbalanciert, neue Spielmodi wurden eingeführt.
Der Spieler startet mit einem Bautrupp, einem Siedler und je nach Nation mit einem Späher. Anfänglich baut man Städte auf, bildet Einheiten aus und baut einfache Gebäude. Später kommen Weltwunder, die einem Vorteile bieten - wie Mauern in jeder Stadt, erhöhte Bildung, erhöhte Sichtweite von Einheiten.


Sind Gebiete noch nicht erforscht, liegt Kriegsnebel darüber - Barbarendörfer erscheinen zufällig, auch wenn die Gebiete bereits davon befreit wurden.
Der Tech Tree umfasst Technologien, die für das Fortschreiten erforderlich sind sowie optionale. Der Spieler muss also nicht alle Technologien erforschen, um in ein neues Zeitalter aufzubrechen. Durch Tausch mit anderen Zivilisationen kann er fehlende Technologien erhalten. Bestimmte Schlüsseltechnologien machen Weltwunder oder Errungenschaften obsolet, z. B. wird das Wunder, das in jeder Stadt Tempel errichten im späteren Spielverlauf obsolet.


Je nachdem, wie viel Prozent der Einnahmen der Spieler in die Forschung steckt, wird eine Technologie schneller oder langsamer erforscht, weiterhin benötigt ein weniger fortgeschrittener Spieler länger, um eine Technologie zu erforschen - vor allem, wenn diese besonders fortschrittlich ist.


Durch Bauwerke, die Kulturpunkte generieren, werden die bewirtschaftbaren Felder einer Stadt erweitert, ebenso die Stadtgrenzen. Eine Stadt kann zwar nur maximal 19 Felder bewirtschaften, bei Städten mit viel Kultur können die Stadtgrenzen jedoch weit darüber hinaus erweitert werden. Hierdurch können auch Ressourcen, die weiter entfernt sind, erlangt werden.
Es gibt Ressourcen, die für Einheiten oder Geländeerweiterungen benötigt werden, und Luxusgüter, die Einfluss auf die Bevölkerung haben. Überschüssige Ressourcen können ebenso getauscht werden.


Ist eine Ressource nicht verfügbar, kann der Spieler nur die nächstniedrigere Einheit bauen. Diese können dann im Nachhinein aktualisiert werden, so wird aus einem Speerkämpfer eine mittelalterliche Infanterie, später ein Musketier bis hin zu modernen Panzern.
Einheiten haben je nach Erfahrung unterschiedliche Trefferpunkte und Eigenschaften, die zum Beispiel einen Rückzug aus dem aktuellen Gefecht erlauben. Erlangt der Spieler eine Elite-Einheit, hat er die Chance auf eine Armee, in der drei, später vier Einheiten zu einem Verbund zusammengefasst werden können. Dieser Verbund erhält zusätzlich einen Bewegungspunkt.

Bauen der Spieler oder Verbündete Straßen und später Eisenbahnschienen, können Einheiten sich schneller bewegen. Mit Eisenbahnen können Einheiten in einem Zug ohne Verlust von Bewegungspunkten beliebig weit laufen, schnell kann es für den Spieler oder Gegner gefährlich werden, wenn alle Einheiten sich auf Städte zubewegen können.

Ziele des Spiels sind unterschiedlich - neben der höchsten Wertung können weitere Siegbedingungen definiert werden - wie etwa diplomatischer Sieg, Eroberung oder die Besiedelung des Weltraums.

Ich persönlich finde Civilization III den Teil mit dem höchsten Langzeitspaß. Der vierte Teil war einigermaßen gelungen, der schwache fünfte Teil ist zu schwerfällig und langweilig auf Dauer. Einzig Call to Power kann noch überzeugen. Der Computergegner ist zickig und verzeiht nur schwer - nur wenn man ihn mit Geschenken überhäuft wird er milde gestimmt.

Sehr reizvoll sind auch die Allianzen, wie oft passiert dem Spieler, dass eine Allianz übersehen wird. Die Folge sind meist Jahrhunderte währende Konflikte, die kaskadenartig ausgelöst werden. Die Gegner greifen den Aggressor an, sobald die Einheit eines Alliierten attackiert wird. Dies kann man auch für die eigenen Ziele verwenden, indem man Allianzen schließt und dann einem Gegner den Krieg erklärt - nachdem dieser sich wehrt, wird er von allen anderen überrannt.

Das Spiel inklusive den Addons Play the World und Conquests ist erhältlich auf Steam. Conquests bietet noch Missionen mit Storyline von der Steinzeit bis zur Neuzeit.

Donnerstag, 11. Januar 2018

Grim Fandango

Grim Fandango, eines der späteren Meisterwerke von Lucasarts, spielt in der Welt der Toten, wie die Mexikaner sie sich vorstellen. Manny, ein Pechvogel in der Organisation DoD (Department of Death), schickt Mercedes Colomar versehentlich zu Fuß an ihr Ziel und nicht - wie ihr zustehen würde mit einem goldenen Luxusticket.



Durch dieses Missgeschick verliert er seinen Job und folgt ihr mit Hilfe von Glottis, seinem Chauffeur. Gemeinsam schließen Sie sich einer Geheimorganisation an, die eine große Verschwörung aufklären will.


Auf ihrer Reise werden sie aufgehalten und landen nach einer Weile in Rubacava, einer Hafenstadt, die Casablanca nachempfunden wird. Desillusioniert steigt Manny dort zum Casinochef auf. Nachdem er wider Erwarten eine neue Spur zu Mercedes findet, folgt er ihr bis zum Ziel.


Den treuen Begleiter Glottis müssen sie zurücklassen, als sie den "Zug Nummer Neun" besteigen.

Grim Fandango begeistert auch heute noch dank der Remastered Version (erhältlich bei Steam und GOG.com). Die Story ist einzigartig, der Spieler leidet mit den Protagonisten mit und erlangt am Ende die Genugtuung, etwas Großes vollbracht zu haben.

Remastered vs. Original

Freitag, 5. Januar 2018

Please be full of hay!

Keiner lebt für immer - das gilt auch für Cate Archer, der Geheimwaffe der Organisation UNITY. Als Geheimagentin der Sixties schießt sie sich durch zwei Teile. Ihr stehen einige Gadgets zur Verfügung, die der Spieler in Trainingsmissionen zu verwenden lernt.



Im ersten Teil kämpft sie gegen H.A.R.M. und reist dabei durch Marokko, Ost-Berlin, Hamburg, Bremen und weitere Schauplätze. Der Spieler entscheidet, ob er dies vorsichtig oder offensiv macht - muss jedoch mit Gegnerhorden rechnen.


Monolith zündet hier ein Feuerwerk an Gags und skurilen Levels. Unvergesslich ist das Nordsee-Level, in dem man aus einem sinkenden U-Boot fliehen muss oder der Fallschirmsprung (daher auch der Titel "Please be full of hay" - der Scherge hofft, dass er nach dem Abschuß im Heu landet).


Der lang erwartete zweite Teil setzt noch einen drauf - so rennt sie dort durch Indien und verteilt Bananenschalen (Mario Kart lässt grüßen). Grafisch ist der zweite Teil ein Meisterwerk.


Hier ein Review:

NOLF2: Review

Mittwoch, 3. Januar 2018

Das Geheimnis der Affeninsel

Wer kennt es nicht - die Suche nach der Affeninsel, der wahren Liebe und dem Versuch, ein Pirat zu werden...


Guybrush Threepwood, die Antwort auf Roger Wilco, versucht sein Glück auf Melee Island. Er möchte ein Pirat werden - zunächst wird er ausgelacht, kann jedoch mit etwas Glück die Piraten davon überzeugen, dass er das Zeug dazu hat.

Hat er anfangs nicht mal ein Schwert und eine Schaufel, fängt er nach erfolgreicher Ausbildung an, zu fluchen wie ein Pirat.


Diese Fähigkeit ist notwendig, um die Schwertmeisterin zu besiegen. Der Spieler kontert gekonnt die Beleidigungen wie "Du kämpfst wie ein dummer Bauer" mit "Wie passend, du kämpfst wie eine Kuh". An dieser Stelle ist die Leistung von Boris "Doc Bobo" Schneider zu erwähnen, der alle Adventures aus dem Lucasarts-Universum ins Deutsche meisterlich übersetzt hat.



Auf seiner Reise stolpert Guybrush auch über Elaine Marley, die Gouverneurin von Melee Island - sie begleitet ihn fortan durch alle Teile der Reihe.


Ron Gilbert, der Schöpfer der Reihe, lässt an nichts ein gutes Haar - so macht er sich über Sierra und andere Hersteller lustig, in deren Adventures der Spieler bei jeder Kleinigkeit sein Leben lässt. Sierra veröffentlichte auch alle Spiele auf einer Unzahl an Disketten - wohl dem, der damals eine Festplatte hatte.
Er vertrat die Einstellung, dass der Spieler nicht durch unzählige Tode aufgehalten werden sollte, es gab keine Sackgassen in Monkey Island. Neu war auch das SCUMM-Interface, das sich auch heute noch einer gewissen Beliebtheit erfreut. Durch die ScummVM ist es auf zahlreiche Systeme portiert worden. Das Interface besteht aus einer simplen Oberfläche mit Tätigkeiten zur Auswahl. Sierra und andere Hersteller haben sich in späteren Spielen hierbei bedient. Weiterhin sah das Interface auch vor, dass sich die Hintergrundmusik an die Spielsituation anpasst.


Erschienen ist das Adventure auf Amiga, PC und Atari. Die PC-Version wurde nach und nach veredelt - es gab eine EGA- und VGA-Fassung. Auf Steam wurde das Adventure vor einiger Zeit komplett überarbeitet, die Grafiken wurden im Stil der Teile 3-4 überarbeitet. Neben der Reihe gibt es außerdem von Telltale Games eine Fortsetzung, bestehend aus 5 Episoden - diese kommt jedoch nicht an das Original heran.

War Teil 1 noch linear aufgebaut, sind die weiteren Teile ungleich komplexer. In Teil 2 muss der Spieler regelmässig zwischen verschiedenen Inseln reisen. Dieser Teil überbat Teil 1 um Längen. Teil 3 und 4 konnten jedoch dem Original nicht das Wasser reichen.

Erhältlich auf Steam und GOG.