Freitag, 13. April 2018

Gods

Mit Gods bescherten die Bitmap Brothers einen extrem schweren Plattformkracher, der durch die einzigartige Grafik und den schönen Soundtrack überzeugt. Der Spieler spielt Herkules und kämpft sich durch Plattformen voller Gegner und Items, die neue Waffen bereitstellen.
Manche Items werden von Dieben geklaut, die damit abhauen oder diese an anderen Stellen ablegen. Die künstliche Intelligenz war zur damaligen Zeit einzigartig, die Gegner passen sich der Position und dem Skill des Spielers an.


Gegnermassen prasseln von der Erde und der Luft auf den gemütlich laufenden Helden ein.

Auf Steam gibt es ein leider unveröffentliches Projekt namens God Remastered, das einen hohen Anklang bei der Community findet und die Grafik modernisieren würde. Es wäre eine große Freude, da das Spiel sehr würdevoll gealtert ist. Veröffentlicht wurde jedoch Gods Deluxe als Freeware, das die originale Grafik adaptiert und einen Level Editor besitzt.


Wie auch die anderen Werke der Bitmap Brothers setzte Gods neue Massstäbe in seinem Genre. Gerade die PC-Version war ein Segen für die Community. Der Soundtrack ist wie gewohnt von einem professionellen Musiker - von dem eher unbekannten John Foxx, der nur Kennern der elektronischen Musik bekannt ist.

Donnerstag, 12. April 2018

Megablast

Die Könige der 16-Bit-Ära waren die Bitmap Brothers. Neben Cadaver, Speedball, Gods und weiteren Klassikern schufen sie Xenon II - The Megablast.


Neben dem schmissigen Soundtrack von Bomb the Bass überzeugt der Parallax-Scooter mit einer tollen Grafik, raffinierten Endgegnern und genialen Powerups.
Das Gameplay ist hart und verzeiht keine Fehler. Kaum ein Spieler greift da nicht zu den Cheats, die es natürlich gibt.


Zwischen den Levels verkauft einem ein nettes Alien Booster, sehr beliebt ist die Super Nashwan Power, die für kurze Zeit alles pulverisiert. Am Ende des Spiels fragt es den Spieler, ob er jetzt alles gesehen hat.


Das Spiel wurde relativ originalgetreu auf Android portiert (Beta-Stadium) und auch für PC neu aufgesetzt.

Mittwoch, 11. April 2018

Sprites & Bytes

Wer sich mit Computergrafik und deren Historie beschäftigt, kommt an den Sprites nicht vorbei. In Zeiten von Ressourcenknappheit und simpler Grafikarchitektur mussten Tricks angewandt werden, um komplexe Grafiken mit beweglichen Objekten darzustellen.
In der 8-Bit-Welt gab es Sprites, die später um Shapes und BOBs erweitert wurden. Ein Sprite war ein Grafikobjekt, das aus mehreren Pixeln bestand, der Grafikprozessor zeigte dies statisch an. Später gab es animierte Sprites.
Das Spiel konnte per Interrupt, Flag oder Event auf den Kollisionsstatus zweier Sprites zugreifen. Die Anzahl der Sprites wurde von der Hardware vorgegeben - der Atari 2600 beispielsweise konnte 2 Sprites, 2 Raketen und 1 Ball pro Scanline darstellen. Sprites konnten mit Hardware-Befehlen kopiert werden und so mehrfach verwendet werden.
Das ColecoVision konnte schon 32 Sprites darstellen mit 4 Sprites pro Scanline. So konnten die Spiele aufwändiger werden, da mehrere unterschiedliche Objekte dargestellt werden konnten.

Heutzutage spielen Sprites in Computerspielen keine Rolle mehr, da die Hardwaremöglichkeiten dies nicht mehr erfordern.

Montag, 9. April 2018

Number crunching

In einer nicht allzu fernen Vergangenheit gab es eine Vielzahl von Browsergames, die nahezu komplett ohne Grafik auskamen. Die zwei prominentesten Vertreter waren Planetarion und Dominion.

Während Planetarion im Weltall spielte, hatte Dominion ein Fantasy-Setting. In Planetarion spielten mehrere Galaxien gegeneinander, die bei jeder Runde ("Wave") neu ausgewürfelt wurden. Der Spieler musste Allianzen schmieden, Asteroiden besiedeln und Forschung betreiben, um schließlich Kampfschiffe bauen zu können, mit denen er anderen Spielern Asteroiden klauen oder Angriffe rächen konnte.
Angriffe wurden in Echtzeit durchgeführt - je nachdem wie groß die beteiligten Schiffe waren, dauerte es unterschiedlich lange, bis der Angriff durchgeführt und die Flotte zurückkehrte. War der Gegner zu mächtig, konnte es auch sein, dass der Angriff misslang und kein Schiff zurückkehrte - man konnte jedoch den Angriff auch abbrechen. Angriffe konnten auch geplant werden - es gab mehrere offizielle und private IRC Chats, um diese vorzubereiten.
Der Tech Tree wurde in jeder Wave überarbeitet, man konnte schon vorher einen Plan erstellen, wie man in der Vorrunde, in der keiner angreifen konnte, die Ressourcen erobern und Schiffe erforschen möchte. Dieser Plan musste sehr ausgefeilt sein, man musste berücksichtigen, wann wieviel Ressourcen verfügbar sind.
Die erfolgreichen Spieler stellten sich nachts den Wecker, um rechtzeitig für die Angriffe gerüstet zu sein.


Dominion war ein ähnliches Spiel, das noch um einiges komplexer war - es gab dort mehrere Rassen mit komplett unterschiedlichen Fähigkeiten. Verschiedene Landschaftsarten lieferten unterschiedliche Rohstoffe, manche Rassen haben bestimmte Ländereien benötigt, um zu wachsen.
Die Einheiten waren sehr unterschiedlich - die einen Rassen hatten billige, schnelle Einheiten, die anderen teure mit viel Lebenspunkten, die jedoch langsamer waren.
Man konnte die Einheiten in Etappen losschicken, damit diese gleichzeitig ankamen. Vor dem Angriff war es immer sinnvoll, den Gegner erst auszuspähen - weiterhin sollte man das eigene Reich nicht zu lange unbewacht lassen.
Auch hier wurden viele Absprachen getroffen, in den öffentlichen Foren wurden Taktiken diskutiert und Entscheidungen der Entwickler besprochen - wenn eine Einheit nach der Meinung der Community zu stark, zu schwach oder zu teuer war, gab es oft Anpassungen.


In beiden Spielen war es hilfreich, Excel zu beherrschen - nur so konnte man der Formeln, die den Spielen zu Grunde lagen, Herr werden.

Dominion wurde von 2000 bis 2012 gewartet und ist jetzt unter https://beta.opendominion.net/ zum Download verfügbar. Planetarion kann auch heute noch unter http://planetarion.com/ gespielt werden.

Freitag, 6. April 2018

Populous

Das Erstlingswerk von Peter Molyneux schuf einen der ersten Meilensteine der Echtzeitstrategie. Wie auch in seinen anderen Werken darf man hier Gott spielen und kleine Pixelmännchen kontrollieren.


Der erste Teil war noch recht simpel gestrickt, mit Links- und Rechtsklick hebt man den Boden an oder senkt ihn. Darauf setzt man Häuser, die besiedelt werden. Verkleinert sich ein Gebäude, verlassen die überschüssigen Bewohner es und können zu einem Ritter vereinigt werden. Dieser wandelt nicht durch die Landschaft, sondern greift das nächstgelegene Dorf des Gegners an.
In isometrischer Sicht kann der Spieler mit genügend Mana Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Überschwemmungen auf die Menschheit loslassen. Hierbei senkt sich der Boden oder Häuser werden zerstört. Je mehr Untertanen ein Gott hat, desto schneller füllt sich das Mana.

Der Nachfolger Populous II verbesserte die Grafik und fügte neue Katastrophen ein - z. B. die Baptism Fonds, die Untertanen umwandelten. Der zeitlose Klassiker folgt zwar immer dem gleichen Spielprinzip, macht aber immer wieder Spaß. Dies liegt sicher vor allem an der Freude, die der Spieler beim Erdbeben oder Überschwemmungen hat - dies ist wie in Sim City immer ein großer Spaß.

Mit Populous - The Beginning wurde die Iso-Grafik der ersten Teile durch eine 3D-Grafik ersetzt - an die ersten Teile kommt es jedoch nicht heran.


Mit Powermonger gibt es noch einen Sidekick, der wie auch der dritte Teil nicht den gleichen Spaß bereitet wie die anderen Teile.

Alle Teile können bei GOG.com erworben werden.

Donnerstag, 5. April 2018

Dr. Brain

Eine weitere Perle aus dem Hause Sierra ist die Dr.-Brain-Reihe. Mit Castle of Dr. Brain, Island of Dr. Brain, The Lost Mind of Dr. Brain, The Time Warp of Dr. Brain und Dr. Brain Thinking Games: Puzzle Madness umfasst sie 5 Spiele, in denen der Spieler diverse Minispiele lösen muss.


Der Schwierigkeitsgrad kann angepasst werden, die Rätsel sind auf der höchsten Stufe harte Nüsse. Manche Spiele erinnern an die Minispiele der diversen Adventures, z. B. aus Quest for Glory. Das Spiel bietet einen großen Langzeitspielspaß.


Ziel ist es immer, zu Dr. Brain durchzudringen, hierbei muss der Spieler Sternbilder finden, Hangman, Puzzles und Labyrinthspiele lösen.


Die Grafik ist für damalige Verhältnisse sehr ansehnlich, sie ist auf dem Niveau des Quest-for-Glory-Remakes. Das Spiel ist relativ unbekannt, ist aber auf jeden Fall ein sehr spaßiger Puzzler mit vielen Anspielungen und einem schrägen Humor.

Das Spiel gibt es meines Wissens nur als Abandonware.

Tentakel

Ein Klassiker der LucasArts-Adventures ist Day of the Tentacle. Als Nachfolger von Maniac Mansion führt es die Geschichte fort. Drei Charaktere - Bernard, Hoagie und Laverne - reisen durch verschiedene Zeitzonen, um die Herrschaft des "Purple Tentacle" zu beenden, der durch das Trinken von Chemie-Abwasser zum Bösen mutiert.


Der verrückte Wissenschaftler Fred Edison - ein Nachkomme von Thomas Edison - hilft ihnen hierbei durch eine Zeitmaschine, die abwechselnd benutzt wird. Die Rätsel sind genial umgesetzt, es werden Hamster in Kühltruhen gesteckt, um sie in der Zukunft wieder aufzutauen, Bäume von Abe Lincoln gefällt, um in der Zukunft Personen zu befreien und vieles mehr.


Als Schmankerl kann in der Gegenwart das komplette Adventure Maniac Mansion im Original gespielt werden, wenn der Spieler den PC anschaltet.


Wenn der Spieler nicht weiterkommt, kann er den Charakter wechseln und in Vergangenheit oder Zukunft die Realität verändern.

Das Spiel ist ein Muss für alle Adventure-Fans, es kann bei GOG.com und Steam erworben werden, bei Steam gibt es eine grafisch aufgearbeitete Version - wobei die Grafiken von 1993 zeitlos sind. Erschaffen wurde das Meisterwerk von David Grossman und Tim Schafer.

Mittwoch, 4. April 2018

Kriegsschmiede

Warcraft ist eine der ältesten Spielesagas. Angefangen mit dem Vorgänger von Starcraft - Warcraft - hat sich das Universum zu einem der größten überhaupt entwickelt, vergleichbar mit dem Mythos Tolkiens.


Die Spiele Warcraft I-III waren Echtzeitstrategiespiele, in denen der Spieler eine Basis und eine Rohstoffproduktion bauen konnte, mit deren Hilfe er den Gegner besiegen konnte. Viele Figuren aus diesen Spielen tauchten 2003 in World of Warcraft wieder auf. Diese MMORPG umfasst mehrere Addons, in denen der Spieler zu den ursprünglich 60 Levels und 9 Klassen sowie 8 Rassen bis Level 110 gehen kann. Weiterhin wurden insgesamt 3 Klassen sowie 5 Rassen ergänzt sowie unzählige Dungeons (Instanzen) und Schlachtzüge.


Die neuesten Ableger - Hearthstone und Heroes of the Storm - ergänzen die Reihe um ein Card Trading Game im Stil von Magic the Gathering sowie ein RTS mit Rollenspielelementen.


Die Saga wurde auch verfilmt - der Film ist passabel, zwar nicht so gut wie Herr der Ringe oder Hobbit, aber ein grundsolider Fantasyfilm.

World of Warcraft erfreut sich auch heute noch einer gewissen Beliebtheit, auch wenn die großen Zeiten vorbei sind. Durch regelmäßig erscheinende Addons werden immer wieder alte Recken abgestaubt und reaktiviert.
Der Charme des Spiels liegt vor allem im gemeinsamem Spiel. Durch neue Funktionen ist der Spieler nicht mehr auf Raidgruppen oder Gilden angewiesen, der Match Finder durchsucht alle aktiven Spieler und stellt so entsprechende Gruppen zusammen.

Hearthstone ist sehr beliebt, auch durch diverse Aktionen wie Fireside Gatherings (Turniere, die öffentlich veranstaltet werden) und diverse Ligen.


Alle Spiele sind bei Blizzard erhältlich.